Liebes Saarland und Rest vonne Welt,
den treuen Lesern unter euch ist es schon bekannt, ich halte nicht so wahnsinnig viel von Vorsätzen für das neue Jahr. Erfahrungsgemäß sind diese nämlich schneller gebrochen, als man sie überhaupt festgelegt hat und dann kann man es eigentlich auch gleich bleiben lassen. Dennoch hat so ein Jahresanfang für mich irgendwie immer etwas magisches.
Alleine sich hinzusetzen und das neue Jahr zu planen, gibt einem das Gefühl, was altes abzuhaken und einen frischen Start zu haben, das finde ich toll. Der neue Blog hat zu diesem Gefühl diesmal natürlich auch in großen Teilen beigetragen, aber auch in Jahren ohne neues aufregendes Projekt, fand ich die ersten Januarwochen immer ganz super.
2017 war ja eher nicht so mein Jahr. Zwei Jahre Schlafentzug forderten ihren Tribut, die Gesundheit schwächelte, der Nachwuchs schleppte einen Keim nach dem nächsten an und während er nach 2 Tagen wieder munter durch die Gegend hopste, lag ich Tage, Wochen flach, kämpfte mit noch mehr Schlafmangel, einem noch angeschlageneren Immunsystem und dem Gefühl von „kann mich bitte nicht einfach jemand erschießen“ .
Gut, der Mann lehnte letzteres vehement ab, so dass ich keine Wahl hatte, als mich durchzubeißen, bis der Keim, die Kreuzschmerzen oder was auch immer mich gerade schikanierte wieder weg war.
Trotz der ständigen Angeschlagenheit gab es aber 2017 ein paar für mich interessante Erkenntnisse: 1. ich bin keine Kleinkindmutter. Nicht im Ansatz. Während ein größerer Teil der Spielplatzmütter glückselig ihre Kleinkinder anschmachten und sie bei jedem neuen Wort, jeder neuen Geste ein Gefühl der Wonne überkommt, zähle ich Tage, Minuten, Sekunden bis Kita-Eingewöhnung ist, das Sprachlevel auf einem Niveau ist, dass wir uns gegenseitig verstehen, ohne zwischendrin raten zu müssen, was der jeweils andere gerade von einem möchte und eine gewisse Selbständigkeit bei uns beiden für bessere Ausgeglichenheit sorgt.
Versteht mich nicht falsch, ich liebe unseren Nachwuchs und möchte ihn um keinen Preis hergeben (außer nachts um 3 wenn er beschließt, die Nacht sei vorbei, dann darf ihn gerne jeder haben, bitte nur um 8 wiederbringen) und es gibt natürlich extrem unterhaltsame Momente und auch ich freue mich über jedes neue Wort und jede neue Geste, aber bei dem Ausspruch „ach könnten sie nur immer so klein bleiben“ bekomme ich nervöses Augenzucken und hysterische Lachflashs.
Denn mal ehrlich, wie sieht so ein Tagesablauf eines Otto Normal Zweijährigen aus? Machtkämpfe um jede frische Windel, jeden Socken und jedes Paar Schuhe während dir im Hochfrequenzbereich und in Schallgeschwindigkeit die Worte „Mama, Mama, Mama, Mama, Mama“ ins Ohr dröhnen, alternativ auch nur ein einziges rigoroses „nein“ oder „schmeckt nicht“ ohne auch nur einen einzigen Bissen probiert zu haben, untermalt mit vorgeschobener Unterlippe und einem Blick, der den Todesstern gefrieren lässt…. nein, das gehört tatsächlich nicht zu meinen meist geliebtesten Augenblicke des Lebens auch wenn sie zwischendrin noch so niedlich, zuckersüß und zum Anbeißen sind.
Insgeheim tendiere ich tatsächlich eher zu Grundschülern und Pubertierenden. Deren Hassanfälle gehen mir deutlich besser von der Hand als Kleinkind-Temper-Tantrums.
Aber es wird, in den letzten zwei Monaten hat ein gewaltiger Entwicklungsschub stattgefunden und ich sehe wieder Licht am Ende des Tunnels.
Die zweite Erkenntnis des Jahre war: „Freunde“ hat man so lange alles bestens ist. Ist man über einen längeren Zeitraum nicht auf der Höhe, dezimiert sich die Anzahl ganz rapide. Wir haben vor 6 Jahren mit 130 Leuten geheiratet, es war ein wirklich tolles Fest mit tollen Menschen, viel Familie und vielen Freunden.
Nun werde ich kommenden Samstag 40 und habe kurz überlegt, noch einmal in etwas größerer Runde zu feiern, natürlich nicht in Hochzeitsgröße, aber halt auch nicht im allerkleinsten Kreise. Mal davon abgesehen, dass Geburtstage Ende Januar feiertechnisch nicht ganz so optimal sind, wie die von Sommerkindern, bin ich im Kopf unsere Hochzeitsgästeliste durchgegangen und war doch eher erstaunt, dass die Gästeliste inzwischen doch deutlich anders aussehen würde. Kürzer. Ein gutes Stück kürzer.
Insgesamt hatte ich 2017 eher einen Abwärtstrend. Selbst hier fielen die Zugriffszahlen merkbar. Dass Zugriffszahlen fallen, wenn man insgesamt weniger blogt liegt in der Natur der Dinge, aber selbst prozentual gesehen sind Kommentare, Bestellungen und Feedback zurückgegangen.
Fasst das jetzt bitte nicht als Kritik auf, ich selbst folge und kommentiere auch eher Blogs, die mir gute Laune bereiten statt solcher, auf denen ich ständig von Müdigkeit und Pestkeimen lese 🙂
Ich habe aber für mich ein Fazit aus dieser Erfahrung gezogen. Ich werde 2018 wieder mehr Zeit aufwenden, um zwischen den Zeilen zu lesen und mich zu melden. Wenn ich von jemanden lange nichts höre, sehe oder auch lese, hat das einen Grund, sei es dass die Zeit wegen neuem Nachwuchs knapp geworden ist, die Arbeit stressig ist, der Hausbau nicht rund läuft oder was auch immer ist, auf alle Fälle freut sich derjenige vielleicht, wenn er nicht in Vergessenheit gerät. Und wer wirklich seine Ruhe haben will, bei dem wird man es schon merken. Insofern habe ich tatsächlich sowas wie einen Vorsatz für 2018.
Und was ist nun mit meinem Geburtstag? Den werde ich tatsächlich nur in aller aller kleinster Runde feiern und ggfs. im Sommer einfach nachholen, wenn man die Kinder durch den Garten jagen kann. Wie groß die Runde dann sein wird, wird sich zeigen, denn egal ob runder oder unrunder Geburtstag, feiern möchte ich tatsächlich nur noch mit Menschen, die auch in verkeimten und nicht so prickelnden Jahren Interesse zeigen und nicht mit Leuten, bei denen inzwischen der einzige Grund wäre, dass man sie schon immer eingeladen hat.
So schnell kann man den neu angestrebten minimalistischeren Lebensstil auf eine neue Ebene bringen. Fühlt sich gar nicht mal so schlecht an. Weniger ist doch gerne mal mehr.
Außer bei Blogkommentaren, da ist weniger immer doof 🙂
Bye
Nadine
Ob Bazillen oder Schlafmangel … Ich schick dir eine liebe Umarmung oder beame mich mal bitte eben rüber ?
Oh das mit dem Beamen fände ich ja soooooo toll! Wenn das klappen würde, würde ich es glatt am Samstag zum Kaffee und Kuchen anwenden!
Liebe Nadine,
ganz im Sinne Deines Beitrages und Abschlussstatements „bei Blogkommentaren […] ist weniger immer doof“, greife ich mal zur Tastatur und werde meinen Teil beitragen: Ich habe mich ertappt an manchen Stellen zustimmend genickt zu haben (auch ohne eigenes Kleinkind). Auch mein (allerdings nicht runder) Geburtstag steht bevor und ich hadere gerade mit mir wer alles unbedingt noch eingeladen werden muss oder auf wen ich doch lieber verzichten möchte. Bzw. eigentlich weiß ich das, nur zögere ich noch das auch in die Tat umzusetzen… *seufz*. Es sähe schon komisch aus, manche „Freunde“ plötzlich nicht mehr einzuladen, obwohl man sich den Rest des Jahres quasi nichts mehr zu sagen hat und auch der Kontakt auf ein Minimum runtergefahren wurde. Aber es ist beruhigend, dass es anderen genauso geht 😉 Daher mal wieder vielen Dank für Deinen inspirierenden Beitrag und die besten Wünsche noch für 2018! Möge es ein gesundes, zufriedenes, einfach besseres Jahr werden!!!
Liebe Grüße, Anne-Katrin
Hallo Nadine,
ich kann dich sehr gut verstehen. Meine Nächte enden derzeit morgens zwischen vier und fünf Uhr, wobei sich da unsere beiden Kinder (1,5 und 5,5 Jahre) abwechseln. Den Tag mit einem anderthalbjährigem Kind könnte ich nicht besser beschreiben und seit dem Umzug in eine entfernte Stadt vor noch gar nicht so langer Zeit beschränkt sich Kommunikation mit Freunden auf ein Minimum. Ich freue mich auf die Eingewöhnung in der Krippe im Sommer und auf die Rückkehr in den Job im Herbst. Endlich wieder „normale“ Gespräche führen und etwas machen, was über ein Kleinkind mit starkem eigenen Willen, Kinderturnen, einkaufen, putzen usw. hinausgeht. Zum Glück halten sich zumindest die Krankheitskeime (meistens) von uns fern.
Es kann nur wieder aufwärts gehen! 😉
Viele Grüße
Anne
Liebe Nadine,
auch ich kann nur zustimmend nicken und freue mich schon auf die Kindergarten-Eingewöhnung unseres Jüngsten im Herbst. Da bei uns ein sehr großer Mangel an Betreuungsplätzen herrscht und ich dazu noch nicht einsehe, ihn auch noch in die übernächste Ortschaft zu karren, nur damit er betreut ist, wird er schon 3 1/2 sein, bis es soweit ist… Mein 40er war schon letztes Jahr, mein Männe hat mir eine tolle Frühstücks-Überraschungsparty organisiert, so dass ich mir die Überlegung wen ich einlade gepflegt sparen konnte ;o). Da ich dazu noch an Silvester Geburtstag habe, ist bei uns sowieso immer Feiern angesagt, da habe ich schon einen Vorteil. Ich wünsche Dir ein gutes neues Jahr, Gesundheit und Kraft zum Durchhalten! Die werden wir beide gut brauchen können! Lass Dir die Freude am Kreativen nicht nehmen, so geht es mir zwischenzeitlich immer mal….
Viele Grüße,
Ulrike
Liebe Nadine,
da bin ich seit geraumer Zeit ein treuer Fan deines Blogs, habe aber zugegebenermaßen bislang nur 1 Kommentar hinterlassen (nämlich die Hoffnung, irgendwann ein Buch mit gesammelten Beiträgen von dir in den Händen zu halten…?). Meine Stampin Up- Materialien beziehe ich von der geschätzten Demonstratorin um die Ecke und so gesehen bekommst du herzlich wenig von meiner Begeisterung mit…! Auch deinen neuen Blog verfolge ich sehr vergnügt und fühle mich sowohl inspiriert als auch motiviert (Arbeitsorganisation ist und bleibt wohl ein Dauerthema). Als Mutter von zwei Mädels (21 und 11) kann ich deine Gefühle nur allzu gut nachvollziehen, aber lass’ dir gesagt sein: es wird besser! Jedes zurückgewonnene Stück Freiheit geht einher mit wachsender Selbständigkeit der lieben Kleinen und diese zu fördern und zu unterstützen, wird den Prozess beschleunigen…?
Das Thema “Freunde” dürfte vielen bekannt vorkommen – auch das scheint mir eine Entwicklung zu sein, die in unserer digitalen Welt rasant voranschreitet: alle busy, alle so unglaublich eingebunden. Man engagiert sich, will so viel wie möglich mit- und teilnehmen und Freundschaftspflege (über die sozialen Medien hinaus) nimmt einfach zu viel Zeit in Anspruch ? Da trennt sich die Spreu vom Weizen, übrig bleiben echte Freundschaften und das ist auch gut so ? Auch ein Lernprozess…
So. Jetzt hast du mal ein ausgiebiges Feedback von mir und ich nehme mir ganz fest vor, dies zukünftig öfters zu tun!
Sei herzlich gegrüßt, Patty
Ich gehöre zu denen, die weniger kommentiert haben. Hier der Grund: Faulheit. Am PC ging es deutlich einfacher zu tippseln als hier auf dem smarten Phon. Und dieses Grauerlei (aka Frühling/Sommer/Herbst) legt mich innerlich lahm. Aber ich schreibe in Gedanken einen Kommentar zu JEDEM Post von dir.
Auf ein schöneres Zwotausendachtzehn. Bleib schön gesund.
Liebe Grüße -Dagmar
Liebe Nadine,
Deinen Ausführungen kann ich nur zustimmen. Ich bin keine Mama, weil ich auch mit Kleinkindern nichts anfangen kann.Für mich sind Kinder ab so ca. 8 Jahren halbwegs händelbar – vorher finde ich den Umgang anstrengend und meist frustrierend. Dafür habe ich mir in meinem Leben schon so einiges anhören müssen. Jetzt ( ich bin Mitte vierzig) scheinen wohl endlich alle verstanden zu haben, dass ich keine Mama mehr werden werde. Wurde ja auch so langsam Zeit. :o)
Und auch das Thema Freundeskreis dürften viel schon erlebt habe. Ich sage immer, dass ich sehr viele Bekannte habe, deutlich weniger gute Bekannte und eine ganz kleine Gruppe Freunde. Manchem trete ich damit jemandem auf die Füße, wenn er/sie fragt und ich ihnen wahrheitsgemäß antworte, aber genau dann merke ich, dass meine Einschätzung meistens völlig richtig war. Mir sind Freunde sehr wichtig und die guten Bekannten fast genauso und daher habe ich vor einigen Jahren schon beschlossen, meine Zeit vorwiegend für diese Menschen zu nutzen. Und die Überforderung, dass man einfach nicht genug Zeit hat, um mit allen Bekannten gleich viel Kontakt zu halten, hat sich damit automatisch erledigt.
Für 2018 wünsche ich Dir von Herzen Gesundheit, Geduld und echte Freunde.
Viele liebe Grüße
Kerstin W.
Das Familienleben hier läuft ja nur unter erwachsenen ab, den „Kinderpart“ übernimmt hier dann wohl eher das vierbeinige Plüschvolk, aber das kann man ja nicht wirklich miteinander vergleichen. Grundsätzlich finde ich aber ältere Kinder auch einfacher zu handhaben.
Ws den Freundes/Bekanntenkreis angeht, so hat sich der bei uns in den letzten 12 Jahren auch ziemlich gewandelt… warscheinlich normal im Lauf der Zeit… darunter befinden sich heute nur noch ganz wenige, die auch auf unserer Hochzeit waren… Ich halte es auch eher so wie Kerstin W. Ich habe viele Bekannte, weniger gute und noch weniger Menschen, die ich als Freunde bezeichnen würde.
Und was eine Feier angeht, so finde ich hat beides seinen Reiz, im großen wie im kleinen Kreis zu feiern 🙂 Ich denke es kommt wie es sich ergibt udn wonach einem vielleicht auch grad mal ist.
Ich lese immer wieder gerne bei Dir vorbei, wenn auch oft aus Zeitmangel ohne zu kommentieren nur über feedly…
Gruß und schönen Wochenstart,
scrapkat
Hey Nadine!
Eigenlob stinkt… aber immerhin hab ich ab und zu deinen Blog kommentiert. Du verdienst es einfach, dass ich mir etwas von meiner raren Zeit dafür abzwacke 😉
Ich bin keine Babymama. Die liegen nur da und machen nix ausser schlafen und trinken und die Windeln füllen. Ab 6 Monaten finde ich es spannend… bis 2 Jahre, dann fangen sie so richtig an anstrengend zu werden (die sogenannte „Autonomiephase“ beginnt…). Als Mama eines 2-jährigen und einer fast 4-jährigen schreibst du mir regelmässig aus dem Herzen. Aber auch ich kann sagen: es wird besser. Ob ich mich auf die Pubertät freue weiss ich allerdings dennoch nicht…
Das Freunde-Phänomen hat auch mit der Lebensphase zu tun, so meine Theorie. Jetzt mit zwei kleinen Kindern kann ich mir nicht einfach so reihenweise Abende und Nächte um die Ohren schlagen, im Wissen, dass mein bester Mann von Welt zu Hause sitzt und versucht zwei Kids zum Schlafen zu bringen…Leider verstehen dass nicht alle gleich gut. Wir versuchen uns gegenseitig Freiräume zu schaffen und haben zudem angefangen zum Brunch, zu Kaffe- und Kuchen etc. einzuladen. Meine/unsere engsten Freunde machen das ohne Murren mit und bestätigen damit, dass sie auch die Zeit wert sind.
Ich freue mich mit dir auf den Betreuungsstart deines Jungen. Freiräume für sich selbst sind so unendlich wichtig für die innere Ausgeglichenheit. Ich habe aufgehört ein schlechtes Gewissen zu haben, wenn ich mir absichtlich an dem Tag frei nehme, an dem sie in der Kita sind…ich Rabenmutter.
Mach weiter so, ich lese in beiden Blogs gerne mit!
Herzliche Grüsse aus der Schweiz
Liebe Nadine,
ganz ehrlich: Du schreibst mir aus der Seele! Es mag sein, dass es viele Mamas gibt, die das Leben mit einem Kleinkind vor allem genießen, auch wenn es sehr stressig ist.
Aber ich bin sicher, mindestens genauso vielen geht es ähnlich wie Dir (und mir damals auch). Ich freute mich über jede, die ehrlich bei dem Thema war und mir die Last genommen hat, mich ständig zu fragen, ob etwas mit mir nicht stimmt 😉
Zu Deinen Blogs: beide sind klasse! Ich freue mich über kreativen Input genauso sehr wie über praktische Tipps oder einfach Geschichten aus Eurem Leben! Und ich liebe Deine Art zu schreiben!!!
Liebe Grüße, Ines